Cosima und Patrick in Neuseeland

Oktober 2019 - April 2020

Wie vermutlich einige mitbekommen haben Cosima und ich (Patrick) uns im Oktober vergangenen Jahres eine Auszeit vom Arbeitsleben genommen und uns ein halbes Jahr in Neuseeland gegönnt.
Natürlich wollten wir die Zeit auch intensiv nutzen um uns auf die Landesliga vorzubereiten. Für mich stand außerdem das Training für die Crosstriathlon WM in Almere im September 2020 im Vordergrund.
Da meist 3x die Woche schwimmen auf dem Plan stand, brauchten wir immer einen schönen Pool. Das hat den Verlauf unserer Reise natürlich sehr beeinflusst, stellte aber nie ein größeres Problem dar, da in den meisten Dörfern ein Pool günstig zur Verfügung steht (ca. 3€ für den ganzen Tag). Das Meer haben wir auch öfters angetestet, aber für ein intensives Training waren uns die ca 15°C zu kalt.

 

Auf der Reise mit unserem Campervan ging es für uns durch wahnsinnig beeindruckende und sehr abwechslungsreiche Landschaften von Auckland auf der Nordinsel in Richtung Südinsel. In Wellington haben wir bei einem Schwimmtraining Mike kennengelernt. Dessen Tochter Debora Lynch trainiert gemeinsam mit unserer Kaderathletin Laura Lindemann am Olympiastützpunkt Potsdam. Er lud uns zu sich nach Hause ein, wo wir herzlichst bewirtet wurden und das Gesprächsthema Triathlon und der sportliche Nachwuchs natürlich ganz oben auf der Liste stand. 

Überhaupt sind die "Kiwis" ein sehr herzliches und hilfsbereites Völkchen, welches sich uns von einer sehr sportverliebten Seite zeigte. Adventure oder auch Multisport sind hier die beliebtesten Sportarten.
Das große Ziel in Neuseeland war die neuseeländische Crosstriathlon Meisterschaft Motatapu am 14.03. in Wanaka. Aber bis dahin begleitete uns noch viel sehr schöne Landschaft, oft heftiger Gegenwind auf dem
Fahrrad und viele Höhenmeter. Ab und an sehnten wir uns nach Deutschland, da in Neuseeland die Straßen nicht wirklich super zum Fahrrad fahren sind, es kaum Radwege gibt und auch nicht viel Rücksicht genommen wird. So entspannt wie die Kiwis sonst sind, so achtlos sind sie beim Auto/Lkw fahren. Das liegt aber auch daran, dass es sich dort nicht um so eine Alltagsradfahrer Nation wie Deutschland handelt. Hier fährt man entweder zu Trainingszwecken mit dem Rad oder sonst Auto.

Mit Februar/März stieg dann die Spannung auf den ersten Triathlon in 2020 immer mehr. In der Vorbereitungsphase in Wanaka lernten wir noch einen anderen Bekannten aus der Triathlon Elite kennen: Braden Currie. Der holte sich bei der Challenge Wanaka am 15.02. auch direkt und vollkommen erwartet den ersten Platz. Ich hatte mich mit ihm direkt mal zum Laufen verabredet und dachte mir schon, dass das hart wird. Seine easy pace ist bei 4:00-4:10, da musste ich schon gut schnaufen. Auch hier waren wir wieder herzlich zum Kaffee eingeladen. 

Am 14.03. war es soweit: Raceday, Action, ballern und nicht als letzter ins Ziel kommen. Halb sechs klingelte der Wecker, nochmal richtig gut frühstücken um ab 9 Uhr Vollgas geben zu können im See bei Wanaka. Am Start standen außerdem Sam Osborne, seine Frau Samantha und auch Dougal Allen, alles richtige Raketen im Crosstriathlon. Braden Currie startete außerhalb der Profiwertung, um seinen Sohn zu begleiten.
Nach einer relativ guten Schwimmzeit von 17:42 Minuten auf die 1000m ging es auf eine 47km lange MTB Strecke mit unzähligen kniehohen Flussdurchfahrten. Da das Fahrradfahren doch meine stärkste Disziplin ist, konnte ich dabei einige Plätze gut machen und als 14. in die Wechselzone kommen. Nun standen noch 8km laufen, aber mit ca 300Hm an. Das war extrem heftig und noch um einiges intensiver als die mir bekannte O-See Challenge. Einen Platz musste ich leider hergeben und bin nach 3:35h als 15. von 192 Startern ins Ziel gelaufen. Das hat in meiner
Alterklasse sogar für den ersten Platz gereicht. Was für ein Tag!

Eine Woche später wurde dann auf Grund von Corona auch in Neuseeland ein Lockdown vorgeschrieben. Da hatte ich echt noch Glück in 2020 an einem so tollen Event teilnehmen zu können. Aufgrund der ganzen Maßnahmen entschieden wir uns dann im April etwas eher zurück nach Deutschland zu fliegen, welches ja schon mit schönem
Wetter und herrlichem Frühling aufwartete.

Alles in allem war es für uns eine tolle Erfahrung, wir haben tolle Menschen kennengelernt, viel für uns gelernt und durften eine atemberaubende Landschaft genießen.