Triathlon in Zeiten von Corona

Mai 2020

Es ist ruhig im Sport geworden in Zeiten von Corona. Verfolgt man hier die Artikel, dann ist der letzte bereits vier Monate alt. Dabei ist jetzt gerade die Zeit, in der sich die Ereignisse der beginnenden Triathlonsaison überschlagen sollten. Trainingslager, anstrengende Trainingseinheiten in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung, wettkampfspezifisches Training mit Koppel- und Wechseltraining, die ersten Duathlonwettkämpfe und der Start in unsere erste Landesligasaison. Durch Corona ist nichts davon möglich.

 

Es heißt improvisieren. Und Triathleten sind sehr anpassungsfähig. Der Ausfall des kompletten Trainingsbetriebs wurde teilweise durch Live-Trainingseinheiten per Skype realisiert. Athletiktraining und Zugseiltraining stand dabei im Vordergrund. Laufen und Radfahren war ja individuell noch möglich. Aber die geschlossenen Schwimmhallen entzogen uns jede Trainingsgrundlage für das Schwimmtraining, was irgendwie kompensiert werden musste. Für das Freiwassertraining war es auch trotz Neoprenazug noch zu kalt.

 

Als Saisonvorbereitung sollte ein Time-Trial-Triathlon als Testwettkampf nach Vorbild des TV Dresden durchgeführt werden. Durch die Beschränkungen wurde aber dieser Testwettkampf ohne Schwimmen und individuell ausgetragen. Doch kurz darauf wurden Ligawettkämpfe abgesagt und es stand die Frage im Raum, ob überhaupt Wettkämpfe in diesem Jahr stattfinden können. Wie definiert sich unser Sport, wenn die Teilnahme an Wettkämpfen nicht möglich ist?

 

Ohne Anreize fällt man sportlich gesehen schnell in ein Loch und die Motivation schwindet dahin. Ein Aufruf des Tri Team Hamburg kam da wie eine Rettung daher. Die Jungs und Mädels aus dem hohen Norden hatten zusammen mit anderen Bundesliga-Teams in kürzester Zeit eine virtuelle Rennserie aus dem Boden gestampft, bei der sich Ligateams aus unterschiedlichen Ligen miteinander messen sollten. Jeden Sonntag geht es seit dem virtuell in der ZwiftTriSeries auf dem Rad im heimischen Keller oder auf der Terasse heiß her. Da kann dem Nachbarn schonmal die Marmelade vom Sonntags-Brötchen rutschen, wenn nebenan gekeucht und gestöhnt wird.

 

Auch unser EGZ Görlitz / O-SEE Sports Team Oberlausitz ist seit dem 2. Rennen mit von der Partie und lässt die Reifen über dem Eichenparkett qualmen. Das Nivau ist für uns als Einsteiger in die Liga sehr hoch. In den Spitzengruppen werden hier über 400 Watt im Durchschnitt auf die Rolle gebracht, was locker ausreicht um 3 Kühlschränke mit Strom zu versorgen. Dennoch liegen wir aktuell auf dem 34. Platz von 40 Teams, sind damit stärkstes Landesligateam und können uns damit auch von ein paar Teams aus höheren Ligen distanzieren. Mit am Start sind unsere Topathleten Patrick Mix, Florian Jung, Dirk Wieltsch, Patrick Freiberg, Marco Herkert, Richard Adam, Lars Kalbaß und Philipp-Johannes Müller. 

 

Einen besonderer Dank gilt unseren Sponsoren, die uns unterstützen, obwohl wir im Moment nur begrenz Möglichkeiten haben sie präsentieren zu können. Vielen Dank an die AOK, Schlosspraxis Kunnersdorf, citec und Camaro!